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Sport & Geld

Eine digitale Ausstellung des Schweizer Finanzmuseums zur finanziellen Seite der körperlichen Betätigung.

1.7% 1.7%
Spitzen- und Breitensport in der Schweiz tragen mit einen Beitrag von 1.7% zum Bruttoinlandprodukt (BIP) und 2.4% zur Gesamtbeschäftigung bei.
11.4 Mia CHF 11.4 Mia CHF
Die Sportwirtschaft der Schweiz erwirtschaftet 2017 eine Bruttowertschöpfung (BWS) von CHF 11.4 Milliarden und generiert dadurch ein Beschäftigungsvolumen von insgesamt 97900 vollzeitäquivalenten Stellen (VZÄ).

Podcast: «Sportwirtschaft Schweiz»

In dieser Podcastfolge von 2021 sprechen wir mit Oliver Hoff, Geschäftsbereichsleiter bei Ernst, Basler und Partner EBP. Er erhebt in der Studie Sportwirtschaft Schweiz bereits seit einigen Jahren systematisch die finanzielle Bedeutung des Sport in der Schweiz und gibt uns darin Einblick.

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Formel 1

Die Formel 1

Das erste dokumentierte Autorennen findet 1894 in Frankreich statt, die Strecke führt über 124 km von Paris nach Rouen. Es geht jedoch nicht nur um Schnellig-, sondern auch um Zuverlässigkeit: Nur 17 der 21 teilnehmenden Fahrzeuge erreichen das Ziel. Über die Jahre entwickeln sich verschiedene internationale Wettbewerbe, deren unterschiedliche Regularien für Motor und Wagen auch als «Formeln» bezeichnet werden. Die Formel 1 gilt als Königsklasse des Sports, ihre erste Saison findet 1950 statt.

Preisgelder

Die Preisgelder in der Formel 1 werden von der Formula One Management Ltd. (FOM) ausgeschüttet, die die kommerziellen Vermarktungsrechte der Rennliga koordiniert und ausübt. Die Einnahmen der FOM setzen sich aus Renngebühren, TV-Rechten, Bandenwerbung und vielem mehr zusammen. Die Preisgelder in der Formel 1 werden nach einem komplizierten Schlüssel verteilt. Nicht automatisch erhält der Sieger der Weltmeisterschaft auch die höchsten Summen, auch wenn die Platzierung natürlich eine grosse Rolle spielt.

Das kostet die Box

Tennis

Tennis vom französischen tenez («haltet») hat seinen Ursprung in mittelalterlichen Klöstern Frankreichs. Aus diesem Rückschlagspiel entwickelt sich das «Jeu de Paume», das in den Ballhäusern des 16. und 17. Jahrhunderts in Frankreich und England eine Blütezeit erlebt und bei Adel und Bürgertum beliebt war. In den 1870er-Jahren wird in Grossbritannien das moderne Rasentennis erfunden, das sich zunächst in Europa, den USA und den ehemaligen Kolonien Grossbritanniens verbreitet.

20 Mio USD 20 Mio USD
Sponsoring Deal von JP Morgan Chase am US Open

Grand Slam Sponsoring-Deals 2019:

  1. JP Morgan Chase am US Open (20 Mio USD)
  2. BNP Paribas am French Open (17.5 Mio USD)
  3. Emirates am US Open (17 Mio USD)
  4. Kia Motors am Australian Open (14.1 Mio USD)
  5. Luzhou Laojiao am die Australian Open (14.1 Mio USD)
  6. Rolex an Wimbledon (12.3 Mio USD)
  7. Oppo an Wimbledon (11 Mio USD)
  8. American Express am US Open (10 Mio USD)
  9. Mercedes-Benz am US Open (10 Mio USD)
  10. Rolex am US Open (10 Mio GBP)

Die Kosten

Ausbildungskosten

Über CHF 300 000 muss man laut dem britischem Tennisverband in ein Tennistalent von der Vorschulzeit bis zur Volljährigkeit investieren.

Reisekosten

CHF 150 000  Reisekosten hat Swiss Tennis 2014 errechnet, die ein Spieler jede Saison für Reisekosten (Flüge) und sonstige Spesen benötigt – für die 10 besten Spieler der Welt kein Problem – aber nicht für diejenigen, die keine attraktive Sponsorendeals haben oder keine Grand-Slam-Turniere gewinnen.

Personalkosten

Über CHF 200 000 sind die jährlichen Ausgaben, wenn ein Trainer und Physiotherapeut dazu kommen soll – wenn man unter die besten 50 kommen will, ein Muss.

Internat

Bis zu CHF 50 000 pro Jahr kostet 000 ein Tennis-Internat.

Payback-Verträge

CHF 6 500 gibt es für einen Turniersieg  auf der Challenger-Tour – die «untere Ebene» der ATP-Turniere. Das Aus in der ersten Runde wird mit CHF 500 entschädigt. Swiss Tennis unterstützt junge Talente mit Infrastruktur, Trainer und Bezahlung der Reisekosten, aber es werden Payback-Verträge abgeschlossen; sie müssen einen Teil der Zuschüsse zurückzahlen, wenn sie den Durchbruch schaffen.

Fussball

England

England gilt als Heimat des Fussballs. Bereits im 15. Jahrhundert wird dort das Spiel zwischen zwei Dörfern ausgetragen. Ziel ist es, den Ball in das gegnerische Stadttor zu befördern. Ab 1863 werden feste Regeln eingeführt: das Treten der Gegner, sowie das Fangen und Tragen des Balls mit der Hand werden verboten. Dies führt zur Abspaltung des Rugby Spiels mit dem ovalen Ball.

Schweiz

In der Schweiz wird ab den 1860er Jahren an den Privatschulen der Westschweiz Fussball gespielt - von englischen Schülern. Im April 1879 wird mit dem FC St. Gallen der erste Schweizer Fussballclub gegründet, heute der älteste Club auf dem europäischen Festland.

Fullballclubs und ihre Aktionäre

Fussballclubs können aus verschiedenen Rechtsformen für ihre Organisationsstruktur wählen. Unter anderem findet man eigetragene Vereine, GmbHs oder auch Aktiengesellschaften vor. Einige Fussballclubs sind als AG an der Börse notiert. Der Anteil ihrer Aktien, der im sogenannten Streubesitz verfügbar ist, steht auch Privatpersonen zum Handel offen. Schweizer Clubs finden sich jedoch keine an der Börse.

Fussballclubs als AGs: Ajax Amsterdam, Borussia Dortmund und Manchester United

Fussball und TV - Untrennbar

Fussball und TV gehören heute untrennbar zusammen. Die allererste Live-Übertragung findet in England statt: im Oktober 1946 überträgt die BBC das Spiel der Londoner Clubs Barnet FC und Wealdstone FC. In der Schweiz wird erstmals am 25. April 1954 das Länderspiel Schweiz – Deutschland (5:3) live übertragen – als Generalprobe für die bevorstehende Weltmeisterschaft in Bern. Heute hat sich aus TV-Übertragungen ein florierendes Geschäftsmodell entwickelt. Die nationalen Ligen verkaufen die Rechte an den Spielen, UEFA (Union of European Football Associations) und FIFA (Fédération Internationale de Football Association) die an den internationalen Wettbewerben. Je nach Land und Liga werden diese direkt an die TV-Sender, oder aber an sogenannte Vermarktungsagenturen verkauft. Die Einnahmen werden dann zu grossen Teilen nach einem Schlüssel an die Fussballclubs ausgezahlt.

Reitsport

Das Pferd begleitet den Menschen bereits seit über 6 000 Jahren: als Arbeitstier, Transportmittel, Fortbewegungsmittel im Krieg. In den letzten 100 Jahren wandelt es sich vom Nutztier zum Freizeit- und Sportbegleiter des Menschen. Das erste Reitturnier in der Schweiz wurde 1900 in Yverdon ausgetragen, im gleichen Jahr entstand der erste Reitverband. Im Pferdesport haben sich viele Disziplinen entwickelt, die prominentesten sind sicher Pferderennen sowie das Spring- und Dressurreiten.

Pferdesport in der Schweiz

Vom Underdog zum Rekordhalter

Bei der Frühjahrsauktion der Rennpferde 2010 will niemand das Mindestgebot von 9000 Euro für die Stute Danedream abgeben – sie wirkt schläfrig und gelangweilt. Trainer Peter Schiergen überredet den Rennstallbesitzer Helmut Volz, die Stute zu kaufen. Innerhalb kurzer Zeit wird aus ihr ein Wunderpferd: 2011 gewinnt sie das renommierte Rennen Qatar Prix de l'Arc de Triomphe als Ausssenseiterin und stellt einen bis heute ungebrochenen Rekord auf. Weitere internationale Siege folgen. 2012 geht die kleine Stute vierjährig in Rente, und als gewinnreichstes deutsches Rennpferd in die Geschichte ein.

60 Km/h 60 Km/h
Durchschnittliche Geschwindigkeit
2'24"49 2'24"49
Bahnrekord in Paris für 1.5 Meilen
3.6 Mio EUR 3.6 Mio EUR
Gewinnsumme in vier Jahren

Buch «Sport & Geld»

Das exklusive Buch «Sport & Geld» zur gleichnamigen Ausstellung mit noch mehr spannenden Fakten zur finanziellen Seite der körperlichen Betätigung.

Erhältlich im Finanzmuseum für CHF 5 vor Ort oder Versand via Post zuzüglich Versandkosten.

Texte in Deusch und Englisch.

Ski

«Ski» ist norwegisch und bedeutet «Scheit, gespaltenes Holz». Bereits im 18. Jahrhundert hat die norwegische  Armee Ski-Einheiten und der Sport wird auch zur Freizeitbeschäftigung. Um 1850 finden die ersten Rennen statt. Um die Jahrhundertwende kommt es auch in den Alpen zum Ski-Boom – Vereine werden gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg kommen Touristen mit der Eisenbahn zum Skifahren in die Schweiz und die ersten Skischulen eröffnen.

Dynamische Preise für Skitickets

Von 2017 bis 2020 bieten bereits 3 Mal mehr Skigebiete dynamische Preise an. Skigebietbetreiber erhoffen sich davon 5 bis 10% mehr Umsatz. Bestimmt werden die Preise vor allem von den Faktoren Wetter und Buchungszeit.

Beispiel St. Moritz, Skisaison 2018/2019:

45 CHF 45 CHF
Günstigster Skitagespass
105 CHF 105 CHF
Teuerster Skitagespass

Skiegebiete, die 2019 dynamische Preise anboten. Einige sind davon wieder abgekommen, z.B. Andermatt / Sedrun 

Video zur ehemaligen Ausstellung Sport & Geld

Sportliche Wertpapiere

Les Tennis de Duinbergen, Aktie von 1930, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Les Tennis de Duinbergen, Aktie von 1930, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Les Tennis de Duinbergen

In den Dünen zwischen Knokke und Heist an der Küste Belgiens begann man vor gut 120 Jahren mit der Errichtung eines neuen Badeortes. 1905 zählt Duinbergen bereits drei Hotels und mehr als fünfzig Villen, die über das Dünengebiet verteilt sind. Britische Touristen, die die belgische Küste und ihre jodhaltige Luft schätzen, nehmen ihre Freizeitgewohnheiten mit. Auch belgische und weitere europäische Wohlhabende folgen. Um diese bei Laune zu halten, investiert Belgien in Sportanlagen wie Reitschulen, Tennis- und Golfplätze. Der Club «Les Tennis de Duinbergen» wird am 26. Juni 1930 gegründet. Die Gesellschaft pachtet die Tennisplätze vom Staat. Duinbergen ist heute ein bekannter Badeort und im Gegensatz zum lebendigen Ferienort Heist eine Oase der Ruhe mit vielen charakteristischen Villen und wenigen Geschäften. Vor Ort finden sich noch immer Tennisplätze und auch der gleichnamige Verein Tennisclub Duinbergen existiert noch.

Ski- und Sessellift Hahnenmoos AG Adelboden, Aktie von 1986, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Ski- und Sessellift Hahnenmoos AG Adelboden, Aktie von 1986, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Ski- und Sessellift Hahnenmoos AG Adelboden

Der Hahnenmoospass liegt im Skigebiet Adelboden-Lenk. Er bildet die direkte Verbindung zwischen den beiden Gemeinden und wird schon seit alten Zeiten begangen. Im Jahr 1905 wird die erste Passherberge erbaut, die 1928 vergrössert wird. Bereits ab 1935/36 führt im Winter ein Schlittenaufzug zum Berghaus. Die Ski- und Sessellift Hahnenmoos AG wird am 14. September 1954 im Handelsregister eingetragen und der Schlittenaufzug durch eine Zweier-Sesselbahn ersetzt. 1974 weicht diese der ersten vollautomatischen Gondelbahn der Schweiz. Die Ski- und Sessellift Hahnenmoos AG Adelboden fusioniert am 5. September 2003 mit der Adelboden-Silleren-Bahnen AG sowie der Chuenisbärgli AG zur Bergbahnen Adelboden AG, die noch heute besteht. Mit 160 Mitarbeitern gehört sie zu den grössten Transportunternehmen im Berner Oberland. Jährlich befördern die 14 Anlagen mehr als 600 000 Gäste. Seit Sommer 2019 bietet der «Vogellisiberg» – nach dem gleichnamigen Schweizer Kinderlied – Erlebnisse im Non-Ski-Bereich. 

Zürcherische Privat-Reitanstalt zu St.Jacob, Aktie von 1877, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Zürcherische Privat-Reitanstalt zu St.Jacob, Aktie von 1877, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Zürcherische Privat-Reitanstalt zu St.Jacob

Ihren Namen verdankt die Zürcherische Privat-Reitanstalt zu St. Jacob ihrer Nähe zur Kirche St. Jakob am Zürcher Stauffacher. In der Müllerstrasse wird 1883 eine Reitschule von der AG betrieben. Neben klassischem Reitunterricht in der Halle werden regelmässige Ausritte auf die Allmend angeboten – damals noch auf dem Reitweg, der entlang der Sihl stadtauswärts führte. Als 1972 das Schweizer Militär die Kavallerie abschafft und den Standort an der Gessnerallee schliesst, entfällt auch der Reitweg. Die Zürcherische Privat-Reitanstalt zu St. Jacob sieht sich gezwungen, einen neuen Standort für die Reitanlage zu suchen und wird mit dem Kolbenhof auf der Allmend fündig. Dort befindet sich noch heute, betrieben von einer Pächterfamilie, eine Reitanlage mit grossem Angebot für Pensionspferde und Reitschüler.

Sport Lisboa-Benfica, Aktie von 1994, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Sport Lisboa-Benfica, Aktie von 1994, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Sport Lisboa-Benfica

Bereits 1903 treffen sich zwei Gruppen junger Männer regelmässig im Lissabonner Stadtteil Belém zum Fussball spielen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen entsteht die Idee, ein gemeinsames Team zu gründen. Am 28. Februar 1904 wird der Fussballclub Sport Lisboa gegründet, der bald in Sport Lisboa e Benfica umbenannt wird. Benfica gewinnt zwischen 1936 und 1939 drei Meistertitel in Folge, und entwickelt sich über die Jahre zu einem der führenden Clubs des Landes – rund die Hälfte aller Portugiesen gibt an, Fan zu sein. nJedoch ist der Verein auch immer wieder von finanziellen Schwierigkeiten begleitet. 1994 droht gar die Insolvenz. Der Verein startet die «Operação Coração» (Operation der Herzen) und gibt sogenannte Solidaritätstitel heraus. Für ESC 5 000 pro Titel, umgerechnet etwa CHF 25, können sich die Fans an der Rettung des Vereins beteiligen.nSeit Februar 2000 ist der Verein als Aktiengesellschaft an der Börse in Lissabon kotiert.

Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft, Aktie von 2001, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft, Aktie von 2001, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere

Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft

Ferdinand Porsche macht sich am 1. Dezember 1930 in Stuttgart mit einem Konstruktionsbüro für Automobilbau selbstständig. Zuvor ist er bei verschiedenen Autobauern für die Sportwagen-Entwicklung zuständig, nach seinen Plänen entsteht der legendäre VW Käfer. Ab 1947 werden die ersten Sportwagen unter dem Markennamen Porsche produziert: Den Anfang mach der 356, den es sowohl in einer Renn- wie auch Serienversion gibt. nSeit 1951 ist Porsche auch im Motorsport aktiv, hauptsächlich in Sportwagenrennen, jedoch auch als Lieferant im Formelsport. Unter anderem von 1983 bis 1987 als Motorenlieferant in der Formel 1 für McLaren. Mit dem Porsche-Motor wird das Team um die Fahrer Niki Lauda und Alain Prost diverse Male Weltmeister.n1972 wandelt sich die Gesellschaft zur Aktiengesellschaft, doch erst 1984 erfolgt der Schritt an die Börse, wo die bis dato nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien gelistet werden. Der Eröffnungskurs beträgt DM 1 020. Die Stammaktien bleiben im Besitz der Familien Porsche und Piëch.

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Konzeption und Umsetzung: Schweizer Finanzmuseum

Die Inhalte basieren auf der ehemaligen Ausstellung Sport & Geld mit dem Datenstand von 2020.