Sport & Geld
Eine digitale Ausstellung des Schweizer Finanzmuseums zur finanziellen Seite der körperlichen Betätigung.
Podcast: «Sportwirtschaft Schweiz»
In dieser Podcastfolge von 2021 sprechen wir mit Oliver Hoff, Geschäftsbereichsleiter bei Ernst, Basler und Partner EBP. Er erhebt in der Studie Sportwirtschaft Schweiz bereits seit einigen Jahren systematisch die finanzielle Bedeutung des Sport in der Schweiz und gibt uns darin Einblick.
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ÜBER DIE STUDIE
Sport und Wirtschaft Schweiz – Wirtschaftliche Bedeutung des Sports in der Schweiz
Die Studie stellt die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Sports in der Schweiz sowie der verschiedenen Sportbereiche dar. Sie ist die vierte Aktualisierung der umfassenden Basisstudie für das Jahr 2005, in der die Bedeutung des Sports als wichtiger Wirtschaftsfaktor erstmals für die Schweiz berechnet worden ist.
Erscheinungsjahr: 2020
Formel 1
Die Formel 1
Das erste dokumentierte Autorennen findet 1894 in Frankreich statt, die Strecke führt über 124 km von Paris nach Rouen. Es geht jedoch nicht nur um Schnellig-, sondern auch um Zuverlässigkeit: Nur 17 der 21 teilnehmenden Fahrzeuge erreichen das Ziel. Über die Jahre entwickeln sich verschiedene internationale Wettbewerbe, deren unterschiedliche Regularien für Motor und Wagen auch als «Formeln» bezeichnet werden. Die Formel 1 gilt als Königsklasse des Sports, ihre erste Saison findet 1950 statt.
Preisgelder
Die Preisgelder in der Formel 1 werden von der Formula One Management Ltd. (FOM) ausgeschüttet, die die kommerziellen Vermarktungsrechte der Rennliga koordiniert und ausübt. Die Einnahmen der FOM setzen sich aus Renngebühren, TV-Rechten, Bandenwerbung und vielem mehr zusammen. Die Preisgelder in der Formel 1 werden nach einem komplizierten Schlüssel verteilt. Nicht automatisch erhält der Sieger der Weltmeisterschaft auch die höchsten Summen, auch wenn die Platzierung natürlich eine grosse Rolle spielt.
Das kostet die Box
Tennis
Tennis vom französischen tenez («haltet») hat seinen Ursprung in mittelalterlichen Klöstern Frankreichs. Aus diesem Rückschlagspiel entwickelt sich das «Jeu de Paume», das in den Ballhäusern des 16. und 17. Jahrhunderts in Frankreich und England eine Blütezeit erlebt und bei Adel und Bürgertum beliebt war. In den 1870er-Jahren wird in Grossbritannien das moderne Rasentennis erfunden, das sich zunächst in Europa, den USA und den ehemaligen Kolonien Grossbritanniens verbreitet.
Grand Slam Sponsoring-Deals 2019:
- JP Morgan Chase am US Open (20 Mio USD)
- BNP Paribas am French Open (17.5 Mio USD)
- Emirates am US Open (17 Mio USD)
- Kia Motors am Australian Open (14.1 Mio USD)
- Luzhou Laojiao am die Australian Open (14.1 Mio USD)
- Rolex an Wimbledon (12.3 Mio USD)
- Oppo an Wimbledon (11 Mio USD)
- American Express am US Open (10 Mio USD)
- Mercedes-Benz am US Open (10 Mio USD)
- Rolex am US Open (10 Mio GBP)
Anzahl Sponsoring Deals Herren / Damen
Tennisspieler: 105
Tennisspielerinnen: 121
Wert der Deals Herren / Damen
Tennisspieler: USD 201.55 Mio
Tennisspielerinnen: USD 70.2 Mio
Die Kosten
Fussball
England
England gilt als Heimat des Fussballs. Bereits im 15. Jahrhundert wird dort das Spiel zwischen zwei Dörfern ausgetragen. Ziel ist es, den Ball in das gegnerische Stadttor zu befördern. Ab 1863 werden feste Regeln eingeführt: das Treten der Gegner, sowie das Fangen und Tragen des Balls mit der Hand werden verboten. Dies führt zur Abspaltung des Rugby Spiels mit dem ovalen Ball.
Schweiz
In der Schweiz wird ab den 1860er Jahren an den Privatschulen der Westschweiz Fussball gespielt - von englischen Schülern. Im April 1879 wird mit dem FC St. Gallen der erste Schweizer Fussballclub gegründet, heute der älteste Club auf dem europäischen Festland.
Fullballclubs und ihre Aktionäre
Fussballclubs können aus verschiedenen Rechtsformen für ihre Organisationsstruktur wählen. Unter anderem findet man eigetragene Vereine, GmbHs oder auch Aktiengesellschaften vor. Einige Fussballclubs sind als AG an der Börse notiert. Der Anteil ihrer Aktien, der im sogenannten Streubesitz verfügbar ist, steht auch Privatpersonen zum Handel offen. Schweizer Clubs finden sich jedoch keine an der Börse.
Fussballclubs als AGs: Ajax Amsterdam, Borussia Dortmund und Manchester United
Fussball und TV - Untrennbar
Fussball und TV gehören heute untrennbar zusammen. Die allererste Live-Übertragung findet in England statt: im Oktober 1946 überträgt die BBC das Spiel der Londoner Clubs Barnet FC und Wealdstone FC. In der Schweiz wird erstmals am 25. April 1954 das Länderspiel Schweiz – Deutschland (5:3) live übertragen – als Generalprobe für die bevorstehende Weltmeisterschaft in Bern. Heute hat sich aus TV-Übertragungen ein florierendes Geschäftsmodell entwickelt. Die nationalen Ligen verkaufen die Rechte an den Spielen, UEFA (Union of European Football Associations) und FIFA (Fédération Internationale de Football Association) die an den internationalen Wettbewerben. Je nach Land und Liga werden diese direkt an die TV-Sender, oder aber an sogenannte Vermarktungsagenturen verkauft. Die Einnahmen werden dann zu grossen Teilen nach einem Schlüssel an die Fussballclubs ausgezahlt.
Einnahmen
- Englische Premier League
- 5 Mia EUR 5 Mia EUR
- Deutsche Bundesliga
- 4.64 Mia EUR 4.64 Mia EUR
- Swiss Football League
- 11.7 Mio EUR 11.7 Mio EUR
Reitsport
Das Pferd begleitet den Menschen bereits seit über 6 000 Jahren: als Arbeitstier, Transportmittel, Fortbewegungsmittel im Krieg. In den letzten 100 Jahren wandelt es sich vom Nutztier zum Freizeit- und Sportbegleiter des Menschen. Das erste Reitturnier in der Schweiz wurde 1900 in Yverdon ausgetragen, im gleichen Jahr entstand der erste Reitverband. Im Pferdesport haben sich viele Disziplinen entwickelt, die prominentesten sind sicher Pferderennen sowie das Spring- und Dressurreiten.
Pferdesport in der Schweiz
- Umsatz pro Pferd
- 18 600 CHF 18 600 CHF
- Umsatz insgesamt
- 1.4 Mia CHF 1.4 Mia CHF
- Arbeitsplätze
- 12 900 12 900
Vom Underdog zum Rekordhalter
Bei der Frühjahrsauktion der Rennpferde 2010 will niemand das Mindestgebot von 9000 Euro für die Stute Danedream abgeben – sie wirkt schläfrig und gelangweilt. Trainer Peter Schiergen überredet den Rennstallbesitzer Helmut Volz, die Stute zu kaufen. Innerhalb kurzer Zeit wird aus ihr ein Wunderpferd: 2011 gewinnt sie das renommierte Rennen Qatar Prix de l'Arc de Triomphe als Ausssenseiterin und stellt einen bis heute ungebrochenen Rekord auf. Weitere internationale Siege folgen. 2012 geht die kleine Stute vierjährig in Rente, und als gewinnreichstes deutsches Rennpferd in die Geschichte ein.
Buch «Sport & Geld»
Das exklusive Buch «Sport & Geld» zur gleichnamigen Ausstellung mit noch mehr spannenden Fakten zur finanziellen Seite der körperlichen Betätigung.
Erhältlich im Finanzmuseum für CHF 5 vor Ort oder Versand via Post zuzüglich Versandkosten.
Texte in Deusch und Englisch.
Ski
«Ski» ist norwegisch und bedeutet «Scheit, gespaltenes Holz». Bereits im 18. Jahrhundert hat die norwegische Armee Ski-Einheiten und der Sport wird auch zur Freizeitbeschäftigung. Um 1850 finden die ersten Rennen statt. Um die Jahrhundertwende kommt es auch in den Alpen zum Ski-Boom – Vereine werden gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg kommen Touristen mit der Eisenbahn zum Skifahren in die Schweiz und die ersten Skischulen eröffnen.
Dynamische Preise für Skitickets
Von 2017 bis 2020 bieten bereits 3 Mal mehr Skigebiete dynamische Preise an. Skigebietbetreiber erhoffen sich davon 5 bis 10% mehr Umsatz. Bestimmt werden die Preise vor allem von den Faktoren Wetter und Buchungszeit.
Beispiel St. Moritz, Skisaison 2018/2019:

Skiegebiete, die 2019 dynamische Preise anboten. Einige sind davon wieder abgekommen, z.B. Andermatt / Sedrun
Video zur ehemaligen Ausstellung Sport & Geld
Sportliche Wertpapiere
Blogartikel zum Thema
Konzeption und Umsetzung: Schweizer Finanzmuseum
Die Inhalte basieren auf der ehemaligen Ausstellung Sport & Geld mit dem Datenstand von 2020.