Über «Börsen handeln»

Das ortsbezogene Schauspiel-Projekt «Börsen handeln» verfolgt, wie globaler Börsenhandel unser Leben bestimmt – entlang der Geschichte der Zürcher Börse und quer durch die Räume des Finanzmuseums und von SIX. Das Publikum wird über ein Kopfhörersystem geführt und verbunden von elektronischen Klängen. Der Museumsguide Dominique Theiler erläutert derweil an Modellen exemplarische Veränderungen von damals zu heute: War für den Architekturwettbewerb der «Neuen Börse Zürich», anfangs der neunziger Jahre, das Bieten am Börsen-Ring zentral, so sind es heute der gleichberechtigte Zugang zu Glasfasernetzwerken und die automatisierte Auswertung von Datenströmen samt künstlicher Intelligenzen. – In der Innovationsabteilung formuliert die Digital-Expertin Trinity Nah: «Wer steuert wen, wenn ein Algorithmus pro Minute mehr Entscheidungen trifft als ein Mensch im ganzen Leben …» Erklären die so benannten technischen Beschleunigungen auch die dramatischen Sprünge in Zeit- und Wertvorstellungen, in die der Museums-Guide uns hineinzieht? Immer deutlicher tritt die Komplexität im Zusammenspiel von künstlich-intelligenter und menschlicher Steuerung zu Tage. Und «Börsen handeln» fragt, wer in der globalisierten Welt – zwischen Nord und Süd, Ost und West – mit welchen Mitteln den Handel steuert. Packend, unheimlich und lustvoll.

Credits

Text und Regie: Tim Zulauf | Schauspiel: Susanne Abelein, Andreas Storm | Musik: Nicolas Buzzi | Produktionsleitung: Lukas Piccolin | Eine Produktion von KMUProduktionen, Verein Zürich, in Koproduktion mit dem Schweizer Finanzmuseum und der Gessnerallee. Mit freundlicher Unterstützung durch Kultur Stadt Zürich.  

Aufführungsdaten 

Aufführungen im Schweizer Finanzmuseum im Januar 2022. Genaue Daten und Tickets online über www.gessnerallee.ch.