Schweizer Nationalstolz stirbt mit dem 11. September


Schweizer Nationalstolz stirbt mit dem 11. September

Die Schweizer Fluggesellschaft Swissair wird 1931 als AG durch den Zusammenschluss der «Balair» und der «Ad Astra Aero» gegründet und war der Nationalstolz der Schweiz bis zu ihrem Grounding am 2. Oktober 2001.

1939 kommt der Flugbetrieb wegen des 2. Weltkriegs zum Erliegen. Dank Beteiligung des Bundes hebt die Swissair 1947 wieder ab und entwickelt sich zum nationalen Stolz.

Ende der 1980er Jahre gerät die Airline in wirtschaftliche Schwierigkeiten, von denen sie sich nie wieder erholt. Für das Geschäftsjahr 2000 muss die Swissair einen Rekordverlust von rund 2,9 Mia. Franken bekanntgeben. Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 bricht der weltweite Flugverkehr ein. Am 2. Oktober 2001 kommt es zum Grounding - die Swissair muss ihren gesamten Flugbetrieb mangels Liquidität einstellen. Passagiere und Crews sitzen weltweit fest. Es handelt sich um den wohl spektakulärsten Bankrott der neuen Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Die Aktie der Swissair notiert am 3. Oktober 2001 bei CHF 1.25. Am 4. Oktober 2001 kündigt die Schweizer Börse an, die Swissair-Aktie nach Handelsschluss des Folgetages aus allen Indizes der SMI-Index-Familie auszuschliessen.

Auf den Niedergang der Swissair folgt die Gründung der «Swiss International Airlines», die 2007 von der Deutschen Lufthansa übernommen wird. 

Swissair Aktie, datiert auf den 17.04.1947

Swissair Aktie, datiert auf den 17.04.1947

Swissair Aktie

Durch eine Aktien-Kapitalreduktion ändert sich der Nominalwert der Swissair-Aktien im November 1950 von CHF 500 zu CHF 350. Diese folgt auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Airline Ende der 1940er Jahre. 

Die Swissair-Aktie als Lieblingsexponat

Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Swissair

Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Swissair

Genf - New York

1947 fliegt die Swissair erstmals von Genf nach New York. Die Strecke entwickelt sich später zu einer der erfolgreichsten Routen der Airline.

Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Swissair

Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Swissair

KEUCHHUSTEN FLÜGE

In den 1940er Jahren fliegen auf den sogenannten Keuchhustenflügen kleine Patienten und ihre Eltern in ein- oder zweimotorigen Maschinen auf eine Flughöhe von bis zu 4‘000 Metern. Dort wird eine Stunde gekreist, wenn möglich sogar bei offenen Fenstern. Gemäss einer zeitgenössischen Studie kann so bei 80 Prozent der Patienten eine Verbesserung oder Heilung des Keuchhustens erreicht werden.

Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Swissair

Bild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Swissair

«Flying Nurses»

Als erste Fluggesellschaft in Europa setzt die Swissair seit 1934 Flugbegleiterinnen ein. Sie umsorgen die Gäste, besonders auch die Kinder, während des Aufenthalts an Bord – was ihnen auch den Spitznamen «Flying Nurses» einbringt.